Wartungs- und Servicearbeiten fallen nicht nur bei alten Anlagen, sondern bei allen Wind-, Wasser- und Sonnenkraftwerken in regelmäßigen Abständen an. Schließlich gilt es, stets den maximalen Energieoutput sicherzustellen. Und das geht nur, wenn beispielsweise die Solarpaneele immer wieder gereinigt werden, sowie die Kraftübertragung der Turbinen bzw. Naben von Wasser- und Windkraftanlagen voll zum Tragen kommt.
Diese Arbeitsplätze zählen allerdings zu jenen mit dem größten Gefahrenpotenzial für die Mitarbeiter, die sich eben entweder in schwindelerregenden Höhen oder unter widrigen Umständen sicher bewegen können müssen, um die Energiegewinnung auf einem Topniveau zu halten.
Die Gefahrenquellen und -potenziale hinsichtlich Absturz sind bei den drei gängigsten "Grüne Energie" Erzeugern (Windkraft, Photovoltaik und Wasserkraft) sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund müssen die Absturzsicherungen optimal an die Anforderungen des jeweiligen Kraftwerks angepasst sein.
Enorme Herausforderung bei Windkraftanlagen
Bei Windkraftanlagen besteht die Besonderheit für Einrichtungen gegen Absturz darin, dass immense Höhen, verteilt über mehrere Ebenen, durchgängig gesichert werden sollten. Von Treppen vor oder im Turm, über meterlange Leitern, als auch Aufzüge und Plattformen, bis hin zur Sicherung des Ausstiegs und Arbeiten an der Nabe und den Rotorblättern bestehen jeweils andere Gefährdungen.
Wartungsarbeiten werden im Außenbereich von starken Winden begleitet, welche das Vorhaben zusätzlich erschweren und gefährlicher gestalten. Einen dramatischen Absturz aus den großen Höhen bei Windkrafttürmen gilt es eindeutig zu verhindern.
Der Turmzugang und -aufstieg
Der Zugang zum Turm respektive der Aufstieg erfolgt häufig über vertikale Leitern oder Aufzüge. Leitern werden mit vertikalen Schienen- oder Seilsicherungssystemen gesichert. Hier müssen Arbeitskräfte eine persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) tragen und sich mit entsprechenden Gleitern oder Karabinern in die jeweilige Anschlageinrichtungen einhängen. So gesichert erfolgt der körperlich fordernde Auf- und Abstieg.
Auf Zwischenplattformen, wo auch Wartungen durchgeführt werden, können als Kollektivschutz Geländer angebracht werden. Wird vom Individualschutz mittels PSAgA auf Kollektivschutz gewechselt, sollte dieser nahtlos erfolgen. Auch das Tragen von Helmen ist ein Muss, da unter anderem Gegenstände von oben herabfallen können. Treppensysteme sollten gut beleuchtet und rutschfest sein. Auch der Ausstieg von der Gondel auf die Plattform muss entsprechend gesichert werden.
Ein durchgängiges Sicherungssystem ist benutzerfreundlich in der praktischen Anwendung und reduziert Fehlanwendungen und somit das Absturzrisiko
Arbeiten an der Nabe und an den Rotorblättern
Im Gegensatz zum vor Witterung geschützten Innenbereich bei Windkraftanlagen, bergen Wartungsarbeiten im Außenbereich wieder andere Gefahren und erfordern spezielle Sicherheitsmaßnahmen. Der Weg zur Nabe muss entsprechend abgesichert sein, etwa durch eine Geländersicherung oder ein spezielles Seil- bzw. Schienensystem inklusive der dazugehörenden PSAgA. Ein Sturz aus dieser Höhe hätte fatale Folgen.
Auch die Rotorblätter müssen regelmäßig inspiziert und mitunter repariert werden. Hier kann es notwendig werden mittels Seilzugangstechnik Arbeiten durchzuführen. Absturzsicherungssysteme sollten dementsprechend für das Abseilen ausgelegt und zertifiziert sein. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme können Sicherheitsnetze dienen. Während der gesamten Dauer der Wartungsarbeiten an der Nabe und an den Rotorblättern muss das Kraftwerk natürlich außer Betrieb genommen werden, da sonst die beweglichen Teile ein weiteres Sicherheitsrisiko darstellen würden.
TAURUS-VERTIKAL
Schienensystem für vertikale Anwendung
TAURUS-HORIZONTAL
Schienensystem für horizontale Anwendung
BARRIER-ATTIKA
Geländersystem auf Attika montiert
Photovoltaik: Herausforderungen bei multifunktionalen Nutzflächen am Dach
Die Integration von Photovoltaikanlagen auf Dächern stellt eine Reihe von Herausforderungen dar, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit der Arbeiter während der Durchführung von Montage- und Wartungsarbeiten, die Durchsturzsicherheit von Bauteilen und allgemein die Gefährdungen durch unterschiedliche Absturzkanten.
Seit der Photovoltaik-Trendwende fungiert das Dach als eine Fläche, die zuvor nicht in diesem Ausmaß genutzt wurde. Hierbei konkurrieren PV-Anlagen nun auch mit anderen Objekten auf dem Dach, wie beispielsweise Klimageräte, Lichtkuppeln und -bänder. Diese Flächenkonkurrenz betont die Bedeutung eines geeigneten Sicherungssystems zum Wartungszugang aller Objekte.
Essentielle Knotenpunkte in Bezug auf Sicherheit am Dach sind die folgenden:
- Der Dachzugang: Der sichere Zugang zur Photovoltaik auf Dächern erfordert entweder stabile Leitern und Treppen oder gesicherte Über- und Zustiege. Geländer oder Seil- bzw. Schienensysteme sind notwendig, um das Risiko von Abstürzen beim Zugang zum Dach zu minimieren.
- Die Gehwege bzw. Laufstege auf dem Dach: Auch alle Gehwege zu und zwischen den Solarpaneelen müssen entsprechend abgesichert werden, damit sich die Wartungs- und Servicekräfte frei bewegen und sich auf ihre Arbeit konzentrieren können.
- Die Absturzkanten: Nicht nur die Dachkanten, sondern auch Dachöffnungen wie bei Lichtkuppeln, sind eine potentielle Absturzmöglichkeit. Sie müssen entsprechend entweder mit Geländern oder mit Seil- und Schienensystem in Kombination mit der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz gesichert werden.
Noch mehr Details zu Absturzsicherungen für Photovoltaik finden Sie hier.
Bei den jeweiligen Bereichen der alternativen Energien, sind energieeffiziente Lösungen wohl bei der PV-Anlage am stärksten gefragt. Denn eine Absturzsicherung kann potentiell natürlich auch eine Beschattung verursachen, die man, für eine optimale kW Ausbeute, natürlich so gering wie möglich halten will. Dementsprechend spielt hier die Absturzsicherung auch in die Energieeffizienz der Anlage mit ein.
TAURUS-HORIZONTAL
Schienensystem für horizontale Anwendung
BARRIER-ATTIKA
Geländersystem auf Attika montiert
AIO-SEILSYSTEM-ÜBERFAHRBAR
Seilsystem All in One überfahrbar
Intelligente Absturzsicherungssysteme lassen sich am Flachdach beispielsweise auf der Unterkonstruktion der PV Module montieren. Damit spart man zusätzlich auch noch Platz und eine erneute Dachdurchdringung.
Herausforderungen bei Wasserkraftanlagen
Der Arbeitsbereich an Wasserkraftanlagen, sowohl innen als auch außen, birgt eine Vielzahl von Gefahrenquellen in Bezug auf die Arbeitssicherheit. Wartungs- und Servicetechniker, die regelmäßig Inspektions- und Wartungsarbeiten durchführen, sind häufig in absturzgefährdeten Bereichen tätig.
Diese Gefahren umfassen nicht nur die Höhe der Staumauern, sondern auch die Innenräume der Wasserkraftwerke, wo verschiedene Risiken wie permanent feuchte Oberflächen und starke Wasserströmungen bestehen. Diese erhöhen das Risiko von Ausrutschen und Ertrinken.
Eine professionelle Absturzsicherung ist unerlässlich, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Die größten Gefahrenbereiche in Wasserkraftwerken umfassen:
- Zugang zum Wasserrad oder zur Turbine: Der Zugang zu den Turbinen erfordert gut gesicherte Zugangswege. Geländer, Treppen und Absperrungen sind wichtig, um Unfälle bei der Inspektion und Wartung zu verhindern. Eine gute Beleuchtung ist entscheidend, da viele Arbeiten in engen Räumen durchgeführt werden. Rotierende Teile stellen außerdem eine weitere potenzielle Gefahr dar und erfordern geeignete Sicherheitsvorkehrungen, einschließlich Absturzsicherungen.
- Arbeiten in der Anlage: Bootsfahrten oder spezielle Plattformen sind oft notwendig, um Inspektions- und Wartungsarbeiten durchzuführen. Auffanggurte und Schwimmwesten sind Pflicht, um die Sicherheit der Arbeiter sowohl im Wasser als auch auf den Plattformen zu gewährleisten. Enge Wartungswege, Gruben und Schächte erfordern auch spezielle Sicherheitsmaßnahmen und Persönliche Schutzausrüstung (PSA).
- Umgang mit Wasserdruck: Bei Arbeiten in der Nähe von Wasserdruck und starken Strömungen müssen spezielle Schutzkleidungen getragen und Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Arbeiter sollten auf die Gefahren von Wasserdruck hingewiesen und entsprechend geschult werden, um Unfälle zu vermeiden.
Noch mehr Details zu Absturzsicherungen in und an Wasserkraftanlagen finden Sie hier.
Es ist unerlässlich, sich der Bedeutung einer professionellen Absturzsicherung bei Wasserkraftanlagen bewusst zu machen. Sowohl für die Sicherheit der Mitarbeiter als auch für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sind geeignete Sicherheitsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung. Regelmäßige Schulungen, angemessene Ausrüstung und moderne Sicherungslösungen tragen dazu bei, Unfälle zu vermeiden und das Risiko für das gesamte Betriebspersonal zu minimieren.
Für durchgängige Sicherung hat sich AlpinSolar in der Schweiz für das Schienensystem TAURUS Allround entschieden. Bei illwerke Vandans wird für die Überkopf Anwendung das AIO-Überfahrbar-Überkopf Seilsystem eingesetzt. Für Schachteinstiege werden teleskopierbare Einzelanschlagpunkte mit PSAgA eingesetzt: EAP-TEL-10 und die dazugehörigen Komponenten. Und natürlich gibt es auch die Kollektivschutzlösung mit dem Geländersystem BARRIER.
TAURUS-ALLROUND
Schienensystem für allround Anwendung
AIO-SEILSYSTEM-ÜBERFAHRBAR-ÜBERKOPF
Seilsystem All in One überfahrbar für Überkopfanwendung
Geländersicherung BARRIER
Das variable Geländersystem BARRIER
Das variable Geländersystem. Optimaler Kollektivschutz dank der farblich anpassbaren und universell einsetzbaren Geländersicherung BARRIER.
Resüme
Wie in den einzelnen Kapiteln ersichtlich wurde, hängt die Auswahl der richtigen Absturzsicherung von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der spezifischen Arbeitsaufgaben, der Struktur der Anlage und der Umgebung. Es ist entscheidend, eine umfassende Risikobewertung und Planung durchzuführen, um die geeignetsten Absturzsicherungen für jede spezifische Situation zu identifizieren und so die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten.
Für alle drei Kraftwerkstypen gilt zudem, dass in der Nähe von elektrischen Komponenten mitunter isolierende Schutzkleidung zu tragen ist bzw. geeignete Isolationsvorkehrungen getroffen werden müssen. Außerdem ist in jedem Fall eine profunde Schulung der Arbeiter in Bezug auf die richtige Anwendung der Absturzsicherung sowie der PSAgA von entscheidender Bedeutung.
INNOTECH stellt ein stark proaktiv agierendes Unternehmen im Bereich Absturzsicherungen für alternative Energien dar. Mit unserem breiten Produktportfolio und mit unserem Planungsservice stehen wir als zuverlässiger Partner für Arbeitsschutz im Ausbau erneuerbarer Energien gerne an Ihrer Seite.