Moderne Gebäude mit komplexen Fassaden und gestalterischen Bauformen bzw. Dachformen erfordern eine an die Situation angepasste Absturzsicherung. Äußere Gegebenheiten wie schwer zugängliche Bereiche, Temperaturschwankungen, ästhetische und strukturelle Anforderungen. verstärken dabei die Herausforderung die richtige Wahl zu treffen.
Wenn das Gebäude erst einmal fertig gebaut wurde, sind oft erhebliche Anstrengungen und bauliche Maßnahmen nötig, um im Nachhinein das gewünschte Sicherungssystem zu montieren. Das ist wiederum verbunden mit erhöhten Kosten und einer fehlenden Planung der Absturzsicherung. Und nicht zu vergessen ist der Aspekt der Sicherheit, denn nur durch ein professionelles System können spätere Reinigungs-, Wartungs- und Reperaturarbeiten sicher stattfinden.
Der folgende Blick in die Praxis illustriert einige Problemstellungen sowie ihre jeweiligen Lösungen.
1. Hohe Temperaturunterschiede
Gerade in Ländern wie Österreich, Deutschland und der Schweiz herrschen mitunter extreme Temperaturunterschiede. Und das nicht nur saisonal bedingt, sondern auch zwischen Tag und Nacht. Vor allem auf Blechdächern/Fassaden kann das für eine Absturzsicherung zu einer nicht zu unterschätzenden Herausforderung werden.
Eine Absturzsicherung muss etwaige Dehnbewegungen von Fassadenelementen oder Unterkonstruktionen berücksichtigen. Während Seilsysteme meist temperaturflexibel sind, erfordern Schienensysteme eine starre Konzeption. INNOTECH hat spezielle Verbinder entwickelt, die einen Dehnungsausgleich ermöglichen und somit den Einsatz von Aluminiumschienen auch unter schwierigen Bedingungen erlauben.
2. Schwer erreichbare Stellen
Die Architektur wird immer innovativer, was auch zu komplexeren Gebäudestrukturen und Dachformen sowie zu schwer erreichbaren Stellen an Fassaden und Dächern führt. Hier bietet das Schienensystem TAURUS eine flexible Lösung, das sich an nahezu jede Form und Struktur anpassen lässt und auch in extremen Situationen wie bei Achterbahnkonstruktionen eingesetzt werden kann.
3. Sensible Dach- und Fassadenbereiche
Es gibt aber auch immer wieder Bauprojekte, bei denen standardisierte Lösungen nicht alle Anforderungen erfüllen können. Ein Beispiel hierfür ist etwa eine Seilbahnstation in den Tiroler Alpen. Dort galt es, während der Bauphase, ein Seilsystem in der Höhe von 1,80 Metern auf dem Dach zu montieren. Diese Absturzsicherung sollte nach Fertigstellung des Gebäudes nahe der Dachhaut verlaufen, um die Glaselemente der Fassade entsprechend warten und reinigen zu können.
Die Herausforderung war, dass während der Bauphase noch die Glaselemente für die Fassade auf dem Dach lagen, die natürlich unter allen Umständen vor etwaigen Kollisionen mit der Sicherungslösung geschützt werden mussten. Ohne adäquate Absturzsicherung konnten diese Glaselemente allerdings nicht an der Fassade montiert werden.
Darüber hinaus war der Untergrund des Dachs zwar ausreichend stabil, um den Kräften eines Standardsystems im Fall eines Absturzes standzuhalten, doch die geforderte Höhe der Spezialstützen von 1,80 Meter stellte ein weiteres Problem dar: Die Hebelkräfte bei einem Unfall hätten die Unterkonstruktion überstrapaziert.
Ein Dilemma, dass die Experten von INNOTECH mittels eigens für diesen Anlassfall konzipierten Dreibaums lösten. Dieser Dreibaum war nicht nur leicht zerlegbar und transportierbar, er absorbierte die Kräfte im Extremfall fast gänzlich. Mit dieser Sonderlösung wurden alle anfänglichen Herausforderungen erfolgreich gemeistert.
Nach Montage der Fassadenelemente konnten die Dreibäume entfernt und die Standardstützen des Seilsystems auf dieselben Grundplatten montiert werden, die zuvor für die Dreibäume verwendet wurden. Das Seilsystem war nun auf Standardhöhe und die Dreibäume sind für weitere Projekte nutzbar.
4. Unsichtbare bzw. ästhetische Integration
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die optische Integration der Sicherungssysteme in die Gesamtarchitektur. In diesem Fall sind die Absturzsicherungen mehr oder weniger „unsichtbar“ und beeinträchtigen die Ästhetik des Gebäudes in keiner Weise. Zu diesem Zweck werden die Absturzsicherungen in die Fassaden integriert.
Die TAURUS-Schienen können auch beschichtet oder eloxiert werden. Solche Systeme bieten Architekten eine größere gestalterische Freiheit, da sie eben auch farblich optimal angepasst werden können (z.B. beschichten in über 200 RAL-Farben möglich).
Trotz gesetzlicher Vorschriften werden oft provisorische oder unzureichende Lösungen verwendet, die die Sicherheit gefährden können. Sollte vor diesem Hintergrund ein Unfall mit Personenschäden erfolgen, drohen mitunter rigorose rechtliche Konsequenzen, die nicht nur sehr kostspielig werden, sondern auch das Image aller Beteiligten dauerhaft schädigen.
Daher raten die Experten von INNOTECH Architekten und Bauherrn, hinsichtlich einer zertifizierten Gesamtsicherheitslösung ausschließlich auf Profis zu setzen und diese – wie schon erwähnt – schon in der Planungsphase zu konsultieren.
Innovative Absturzsicherungen für Fassaden und Dächer
Die Schwierigkeit liegt in der Praxis oft darin, ein passendes Sicherungssystem zu finden, das sowohl effektiv und sicher ist als auch den „künstlerischen“ Ansprüchen der Architekten gerecht wird. Doch auch die Technologien im Bereich Absturzsicherungen haben sich drastisch weiterentwickelt und können heutzutage sämtliche architektonischen Herausforderungen meistern.
Hier ein paar Beispiele von INNOTECH aus der Praxis:
Versteckte Sicherheit mit dem TAURUS-System: Gerade bei ästhetisch sensiblen Gebäuden ist die optische Integration von Sicherheitsmaßnahmen essenziell. Die Gratwanderung: Die Absturzsicherung muss den Kräften im Falle eines Sturzes einwandfrei standhalten, darf aber optisch nicht auffallen, muss dabei aber dennoch einfach und auch sicher zugänglich sein – auch bei schwer erreichbaren Stellen wie beispielsweise Glasfassaden.
Für solche Fälle hat INNOTECH spezielle Gleiter entwickelt, die eine Verbindung zwischen der verborgenen TAURUS-Schiene und dem sichtbaren Bereich der Fassade herstellen. Diese Technik ermöglicht es unter anderem Industriekletterern, sich sicher zu bewegen oder zur gewünschten Stelle abzuseilen. Somit können auch nachfolgende Reinigungs- und Wartungsarbeiten einfach und sicher durchgeführt werden.
Versteckte Sicherheit mit klappbaren Geländern: Ein weiteres Beispiel für moderne Kombination und innovative Absturzsicherungen ist das klappbare Geländer. Die klappbaren Geländer (BARRIER-S24) bieten einen sicheren Kollektivschutz ohne dabei optisch aufzufallen, da sie bei Nichtgebrauch einfach umgeklappt werden können.
Speziallösungen auf Krananlagen: Vor allem im industriellen Bereich erweist es sich oft als notwendig, Decken und Hallenkräne mit Absturzsicherungen auszurüsten. Teilweise stehen hier nur wenige Zentimeter zwischen der Oberseite des Kranträgers und der Dachkonstruktion zur Verfügung, um die nötigen Anschlagpunkte zu montieren.
Zudem muss sichergestellt werden, dass es zu keiner Kollision mit der Laufkatze kommt und die Funktionalität des Krans nicht eingeschränkt wird. Zu diesem Zweck muss die Absturzsicherung mitunter um einige Zentimeter seitlich versetzt werden. Auch hierfür hat INNOTECH sehr effektive und vor allem sichere Lösungen entwickelt.
Fazit
Die Integration von Absturzsicherungen in die Architektur erfordert mitunter innovative Ansätze und eine moderne Kombination, die sowohl die Sicherheitsanforderungen erfüllen als auch die architektonische Integrität bewahren. Durch die frühzeitige Einbindung von Spezialisten für Absturzsicherungen können Architekten und Planer sicherstellen, dass ihre Gebäude sowohl sicher als auch schön werden bzw. bleiben.
Gut durchdachte Absturzsicherungen können auch mithelfen, die Instandhaltungskosten von Gebäuden zu senken. Zahlreiche Projekte von INNOTECH zeigen, dass durch kreative Lösungen und maßgeschneiderte Systeme effektive Sicherheitsmaßnahmen implementiert werden können, die den Anforderungen moderner Architektur gerecht werden.
Erfahren Sie in unserem Leitfaden mehr zu fehlerfreien und effizienten Sicherungssystemen in der Architektur.